Erkältung und Grippe
Unser Immunsystem
Unser Immunsystem ist ein ausgeklügeltes und komplexes System. Es reagiert auf Krankheitserreger, indem es sie als bedrohlich erkennt und angreift. Dazu bildet es unter anderem sogenannte Antikörper.
Zum Glück hat unser Immunsystem ein «Gedächtnis»: Wenn wir später nochmals mit dem gleichen Erreger in Kontakt kommen, kennt es diesen schon und kann ihn schneller und effektiver bekämpfen. Das Immunsystem lernt so ständig dazu. Kinder erkranken daher häufiger an viralen Infekten, da sich ihr Immunsystem noch entwickeln muss.
Eine Impfung nützt genau diese Lernfähigkeit aus: Das Immunsystem reagiert auf den Impfstoff, indem es Antiköper bildet. Wenn wir später dann mit dem tatsächlichen Krankheitserreger in Kontakt kommen, ist unser Immunsystem bereits dafür gewappnet und kann ihn schnell und effektiv bekämpfen. Man spricht in diesem Fall von «Immunität» gegen diesen Erreger.
Die Grippe
Die Grippe (Influenza) ist eine Infektionskrankheit der Atemwege, die von sogenannten Influenzaviren verursacht wird. Die meist sehr plötzlich auftretende Erkrankung führt zu starkem Fieber (meist über 38 °C), Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen, verstopfter Nase, Halsschmerzen, Schwäche und Müdigkeit. Auch Verdauungsstörungen wie Übelkeit können – besonders bei Kindern – bei einer Grippe auftreten.
Die Grippe verbreitet sich bei uns vor allem in der kalten Jahreszeit (November bis März). Wenn sich gleichzeitig viele Menschen anstecken, spricht man von einer Grippeepidemie. Übertragen wird die Grippe beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen, oder indirekt beim Berühren von mit Viren verunreinigten Händen oder Oberflächen, wenn man sich anschliessend ins Gesicht fasst. Deshalb sollten erkrankte Personen den Kontakt mit Gesunden bis einen Tag nach Abklingen der Symptome vermeiden. Jemanden anstecken kann man allerdings auch schon, bevor die ersten Symptome auftreten.
Normalerweise heilt eine Grippe von selbst ab. Sie kann aber zu Komplikationen führen, die lebensbedrohlich sein können. So kann es z.B. zu einer zusätzlichen Infektion, einer Lungenentzündung, einer Verschlechterung einer bestehenden Erkrankung oder noch gravierenderen Komplikationen kommen.
Grippe oder Erkältung?
Auch Erkältungen treten im Winter häufig auf. Nicht selten wird eine Erkältung mit der Grippe verwechselt. Hier die wichtigsten Unterschiede im Überblick:
Grippe | Erkältung | |
Auslöser | Influenzaviren | Meist Rhinoviren, aber auch Parainfluenzaviren, Adenoviren oder Enteroviren |
Krankheitsbeginn | Meist sehr plötzlich | Schleichend |
Komplikationen | Schwere Komplikationen können vorkommen | Schwere Komplikationen sind selten |
Fieber | Hohes Fieber, häufig mit Schüttelfrost und Schweissausbrüchen | Keine Temperaturveränderung, erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber |
Hauptsymptome |
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Jährliche Zahlen | Verursacht bis zu 300 000 Arztbesuche im Jahr, Tausende Krankenhausaufenthalte und Hunderte Todesfälle | Durchschnittlich 3 Erkältungsinfektionen pro Jahr bei Erwachsenen und 7 Erkältungsinfektionen pro Jahr bei Kindern |
Ob Grippe oder Erkältung – erkranken will man lieber nicht. Hier finden Sie einige Regeln und Hinweise, die Ihnen helfen, das Risiko einer Erkrankung zu minimieren. Falls es Sie doch trifft, finden Sie hier hilfreiche Tipps zur Behandlung.